
Die ungesagte Wahrheit über Chlorella: Warum ich dich vor diesem Detox-Trend warne
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Es gibt Dinge, die mich immer wieder sprachlos machen. Zum Beispiel, wie sorglos Chlorella von Ärzten, Heilpraktikern, Coaches und Influencern empfohlen wird, so als wäre es ein harmloser grüner Smoothie.
Chlorella soll „sanft entgiften“, Schwermetalle „binden“ und deinem Körper helfen, sich „von alten Lasten zu befreien“.
Aber genau hier liegt das Problem: Es klingt zu schön, um wahr zu sein.
Was mich wirklich schockiert ist, dass kaum jemand über die Kehrseite spricht. Über die massiven Nebenwirkungen, die Chlorella auslösen kann, besonders bei Menschen mit einer Schwermetallbelastung. Stattdessen werden Risiken systematisch ausgeblendet, und diejenigen, die darauf hinweisen, werden gern als „Panikmacher“ abgestempelt.
Dabei kann eine Entgiftung mit Chlorella (so gut gemeint sie auch sein mag) verheerend sein. Ich rede hier nicht von ein bisschen Kopfschmerzen oder leichter Übelkeit. Ich rede von neurologischen Beschwerden, die Menschen buchstäblich in den Rollstuhl gebracht haben. Von Schwermetallen, die durch falsch verstandenes Detox nicht ausgeleitet, sondern im Körper umverteilt werden.
Und genau deshalb schreibe ich diesen Artikel. Weil ich es leid bin, zuzusehen, wie falsche Versprechen und gefährliches Halbwissen Menschen krank machen.
Inhaltsverzeichnis
1. Chlorella und Koriander: Die Lieblingskinder der Entgiftungsszene.
Wenn man sich in der Welt der Detox-Coaches, Heilpraktiker und Selbsthilfe-Blogs umsieht, stößt man immer wieder auf dieselben Zwei: Chlorella und Koriander.
Sie gelten als die Stars der Entgiftungsszene, besonders wenn es um Schwermetalle wie Quecksilber geht. Chlorella soll Schwermetalle „binden“ und sanft aus dem Körper schleusen. Koriander wird oft als der „Türöffner“ bezeichnet, der Schwermetalle aus dem Gewebe mobilisiert, damit Chlorella sie aufnehmen kann.
Genau hier wird es für mich kritisch. Denn je mehr ich mich mit den Aussagen beschäftige, desto mehr frage ich mich: Wo sind eigentlich die belastbaren Belege dafür? Wo sind die Studien, die zeigen, dass Chlorella tatsächlich Quecksilber sicher ausleiten kann? Wo sind die Daten, die beweisen, dass es nicht nur bei einigen wenigen hilft, sondern bei einer Mehrheit der Betroffenen und zwar ohne ernsthafte Nebenwirkungen?
Ich habe bisher nichts dergleichen gefunden. Keine hochwertige Studie, die bestätigt, dass Chlorella zuverlässig und ohne Risiko Schwermetalle entfernt. Stattdessen finde ich immer wieder Erfahrungsberichte, manche positiv, andere erschreckend negativ.
1.2 Wieso warnt keiner vor möglichen Risiken?
Ich habe absolut nichts gegen Naturstoffe oder der Chlorella Alge an sich. Im Gegenteil: Ich finde es wichtig, den Körper mit Nährstoffen zu versorgen und ganzheitlich auf Gesundheit zu schauen. Aber wir müssen auch ehrlich sein… gerade in dieser Szene gibt es viele schwarze Schafe. Und es wird sehr viel Geld damit verdient, Menschen mit Detox-Versprechen zu ködern.
Nur, weil Chlorella „natürlich“ ist, wird es behandelt, als könne es per se keinen Schaden anrichten. Eine harmlose Alge, die nur Gutes tut. Kritik? Unerwünscht. Risiken? Werden unter den Teppich gekehrt. Und wer es wagt, Fragen zu stellen, wird gern mal als Panikmacher oder „zu sensibel“ abgestempelt.
Das alles macht es umso schwerer, ein ehrliches Gespräch über die möglichen Nebenwirkungen zu führen. Und genau deshalb müssen wir es tun!
2. Quecksilber – Was ist das und warum ist es so gefährlich?
Bevor wir darüber sprechen, ob Chlorella wirklich beim „Entgiften“ hilft, sollten wir einen Schritt zurückgehen. Lass uns zuerst klären, worüber wir hier eigentlich reden: Was ist Quecksilber? Und warum wollen wir alle es aus unserem Körper loswerden?
Quecksilber gehört zu den giftigsten nicht-radioaktiven Elementen überhaupt, giftiger als Blei, Arsen oder Kadmium. Es kommt in verschiedenen Formen vor und kann auf vielen Wegen in unseren Körper gelangen.
Doch was macht Quecksilber im Körper eigentlich so gefährlich? Schauen wir uns das mal genauer an:
◾Es schädigt das Nervensystem
Quecksilber hat die Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und sich im Nervengewebe abzulagern. Dort kann es Zellen direkt schädigen, angefangen bei den Enzymen bis hin zum Zellkern und der DNA. Zu den potentiellen Folgen zählen neurologische Beschwerden, Gedächtnisprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten und in schweren Fällen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson.
◾Es kann Autoimmunerkrankungen auslösen
Studien zeigen, dass Schwermetalle wie Quecksilber die Immunreaktion durcheinanderbringen können. Sie verändern die Struktur von Antigenen so, dass das Immunsystem plötzlich körpereigene Zellen angreift. Dieser Mechanismus wird als möglicher Auslöser für Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto, MS oder Colitis ulcerosa diskutiert.
◾Es verursacht oxidativen Stress und schädigt die Mitochondrien
Quecksilber bindet sich an wichtige Moleküle im Körper, vor allem an die Schwefelgruppen (-SH) von Glutathion, einem unserer wichtigsten Antioxidantien. Dadurch wird Glutathion blockiert und die Zellen verlieren einen zentralen Schutzmechanismus gegen freie Radikale. Das Ergebnis sind oxidative Schäden an Lipiden, Proteinen und sogar der DNA. Zudem stört Quecksilber die Funktion der Mitochondrien, unserer „Kraftwerke“ in den Zellen. Weniger ATP, mehr Erschöpfung, mehr Entzündungen (ein perfekter Nährboden für chronische Krankheiten).

Quecksilber ist ein Meister darin, sich im Körper zu verstecken. Es lagert sich nicht einfach nur ab, sondern wandert durch verschiedene „Ebenen“, vom Blut ins Bindegewebe, weiter in Organe und schließlich in die empfindlichsten Strukturen wie Nervenzellen und DNA.
Deshalb reicht es nicht, „irgendwie“ zu entgiften. Wenn man es falsch angeht, kann man genau das Gegenteil erreichen: Statt das Gift loszuwerden, wird es im Körper umverteilt und zwar oft dorthin, wo es noch mehr Schaden anrichtet.
2.1 Amalgam – die unsichtbare Quecksilberquelle
Viele Menschen tragen seit Jahrzehnten Amalgamfüllungen in ihren Zähnen, ohne zu wissen, dass diese zu 50% aus elementarem Quecksilber bestehen. Und dieses Quecksilber verdunstet, auch noch nach 20, 30 oder 50 Jahren.
Die freigesetzten Dämpfe gelangen beim Kauen, Trinken oder Zähneputzen in den Körper. Die Quecksilberwerte im Speichel mancher Amalgamträger sind so hoch, dass der Speichel dieser Personen nach Umweltstandards als Sondermüll gelten würde.
Weil dieses Thema so groß und komplex ist, habe ich dazu einen eigenen Artikel geschrieben:
Gesundheitsgefahr Amalgam: Was du über Quecksilber in deinen Zähnen wissen musst. Darin erfährst du, warum Amalgam für so viele gesundheitliche Probleme verantwortlich gemacht wird und worauf man bei einer möglichen Entfernung unbedingt achten sollte.
2.2 Woher kommt sonst noch Quecksilber?
Amalgam ist nicht die einzige Quelle. Viele Menschen, vor allem die über 40, haben im Laufe ihres Lebens noch auf anderen Wegen Quecksilber aufgenommen wie z.B. Im**ungen, zerbrochene Thermometer, Tattoos, Fisch und Meeresfrüchte, Dro*enkonsum usw.
Und dann gibt es noch indirekte Belastungen, z. B. wenn die Mutter während der Schwangerschaft Amalgamfüllungen hatte und das Quecksilber auf das Kind übergeht.
Die Wahrscheinlichkeit ist also hoch, dass jeder von uns in seinem Leben bereits Kontakt mit Quecksilber hatte, teils mehr, als uns lieb ist.
2.3 Diagnosik
Viele denken: „Ich mache einfach einen Bluttest oder eine Haaranalyse, dann weiß ich, ob ich mit Quecksilber belastet bin.“ Klingt logisch, oder? Leider ist es in der Realität nicht ganz so einfach.
Quecksilber bleibt nicht lange im Blut oder in anderen leicht zugänglichen Geweben. Es verteilt sich nach und nach in tiefere Kompartimente des Körpers, wie das Bindegewebe, in Organe und ins Nervensystem. Gerade dort, wo es am meisten Schaden anrichtet, ist es für die meisten Standardtests nicht mehr messbar.
Was viele Tests also tatsächlich messen, ist eher die akute Belastung und nicht die Menge, die bereits eingelagert wurde. Blut-, Urin- oder Haaranalysen können zwar Hinweise geben, aber sie zeigen oft nur die „Spitze des Eisbergs“. Die eigentliche, chronische Belastung bleibt im Verborgenen.
Ein weiteres Risiko: Wird Quecksilber durch Provokationstests (mit Chelatbildnern) mobilisiert, um es nachzuweisen, kann das im Körper unkontrollierte Umverteilungsprozesse auslösen, und genau das ist das Letzte, was man möchte.
Kurz gesagt: Zu glauben, ein „negativer Test“ bedeute automatisch Entwarnung, ist ein Trugschluss. Und auch ein „positiver Test“ muss sehr vorsichtig interpretiert werden.
3. Warum Entgiftung mit Chlorella gefährlich sein kann
Chlorella ist nicht in der Lage, Schwermetalle sicher aus dem Körper auszuleiten.
Es kann bestehende Schwermetallbelastungen, vor allem Quecksilbervergiftungen, sogar noch verschlimmern. Um Schwermetalle effektiv zu binden und auszuscheiden, braucht es echte Ausleitungsstoffe, sogenannte „Chelatbildner“.
Wer also Quecksilber ausleiten möchte, muss sehr genau wissen, was er tut.

3.1 Chlorella mobilisiert, aber bindet nicht sicher
Das zentrale Problem ist biochemischer Natur. Um Schwermetalle wie Quecksilber sicher aus dem Körper zu entfernen, braucht es Stoffe, die sie stabil binden können.
Solche „echten Chelatbildner“, wie DMPS, DMSA oder Alpha-Liponsäure besitzen zwei sogenannte Thiolgruppen (-SH). Diese wirken wie eine Krebsschere (griechisch: Chele) und „packen“ das Quecksilber fest, sodass es nicht mehr entkommen kann, bevor es ausgeschieden wird (Mehr dazu weiter unten).
Chlorella hat diese Struktur nicht. Zwar enthält die Alge einzelne Thiolgruppen, die stark genug sind, um Quecksilber aus Depots zu lösen, doch diese Bindung ist instabil. Das bedeutet, dass das mobilisierte Gift wieder entgleiten und sich im Körper neu verteilen kann. Besonders heikel ist, dass es dabei bevorzugt in empfindliche Bereiche wie das Gehirn und das Nervensystem gelangt. Genau dort richtet Quecksilber den größten Schaden an.
3.2 Was sagen Experten dazu?
Dr. Joachim Mutter, einer der bekanntesten Umweltmediziner im deutschsprachigen Raum, warnt eindringlich vor dieser Problematik. Er berichtet von mehreren Fällen, in denen schon die Einnahme von kleinen Mengen Chlorella schwerwiegende Symptome auslöste:
„Mir sind genügend Fälle bekannt, bei denen durch die Einnahme von nur zwei Tabletten Chlorella massive Quecksilbervergiftungssymptome aufgetreten sind – der Beginn einer Multiplen Sklerose, Berufsunfähigkeit, schwere Depressionen oder ein Blutdruckanstieg über 220 mmHg.“
(Dr. J. Mutter, Die Wurzel Ausgabe 1/2014)
Mutter weist darauf hin, dass extrem hohe Dosen von Chlorella (100–200 Presslinge pro Tag) möglicherweise besser wirken könnten, da dann genug Alge vorhanden wäre, um mobilisiertes Quecksilber zu binden. Aber solche Mengen sind weder praktikabel noch ohne Risiken und liegen weit über den Dosierungen, die üblicherweise empfohlen werden.
Auch Dr. Helmut Retzek, ein weiterer erfahrener Arzt auf dem Gebiet der Schwermetallausleitung, äußert sich kritisch:
„Chlorella-Ausleitung ist sehr langsam und auch nebenwirkungsanfällig.“
(Dr. H.Retzek, Quecksilber-Entgiftung – mein Standpunkt – und Pubmed/2015)
Er beschreibt konkrete Fälle aus seiner Praxis:
▪ Eine Patientin, die nach einer Chlorella-Ausleitung plötzlich nicht mehr laufen konnte und nun im Rollstuhl sitzt.
▪ Ein Patient, der seit der Anwendung an peripherer Polyneuropathie leidet, mit Handschuh-artigen Gefühlsstörungen in den Händen.
3.3 Die Gefahr der Umverteilung
Was hier passiert, ist im Prinzip eine „Umräumaktion“ im Körper: Chlorella kann Quecksilber aus dem Bindegewebe oder den Organen lösen. Doch ohne eine stabile Bindung gelangt das Gift über den Blutkreislauf an andere Orte, bevorzugt in das zentrale Nervensystem. Dort wird es noch schwerer greifbar und kann langfristig neurologische Schäden verursachen. Der Versuch, „sanft zu entgiften“, endet dann nicht selten in einer regelrechten Vergiftungskrise.
Mögliche Nebenwirkungen durch Chlorella bei Quecksilberbelastung
Die Nebenwirkungen, die durch die Einnahme von Chlorella auftreten können, sind zahlreich und teilweise schwerwiegend. Betroffene berichten u. a. von:
▪ Erbrechen, Übelkeit
▪ Herzrasen, Blutdruckanstieg
▪ Schwindel, Zittern, Kribbeln
▪ stechenden Kopfschmerzen, Druckgefühl im Kopf
▪ Tinnitus, Sehschwierigkeiten
▪ brennenden Nervenschmerzen
▪ Gedächtnisverlust, Konzentrationsstörungen
▪ Benommenheit („wie betrunken“), Gleichgewichtsstörungen
▪ Angstzuständen, Panikattacken
▪ plötzlicher Gereiztheit, Wutausbrüchen
▪ im Extremfall: Verlust der Gehfähigkeit (neurologische Ausfälle)
4. Chelatbildner
Wer es ernst meint mit der Entgiftung von Schwermetallen, wird früher oder später auf Chelatbildner stoßen.
Anders als Chlorella besitzen diese Substanzen die biochemischen Eigenschaften, die nötig sind, um Quecksilber und andere Schwermetalle wirklich aus dem Körper zu schleusen. Aber auch hier gilt: Richtig angewendet können sie helfen, falsch angewendet können sie enormen Schaden anrichten.
Der Name „Chelat“ kommt vom griechischen Wort Chele (Krebsschere) weil sie das Metall ähnlich einer Schere fest umschließen.
Bekannte Chelatbildner sind:
▪ DMPS (Dimercaptopropansulfonsäure)
▪ DMSA (Dimercaptobernsteinsäure)
▪ Alpha-Liponsäure (ALA)
Diese Stoffe besitzen zwei Schwefel-Wasserstoff-Gruppen (Thiolgruppen, -SH). Diese Doppelbindung ist entscheidend, weil sie dafür sorgt, dass Schwermetalle wie Quecksilber sicher „eingefangen“ und nicht mehr freigesetzt werden können.
4.1 Warum die Anwendung so heikel ist
So wirkungsvoll Chelatbildner theoretisch sind, ihre Einnahme ist alles andere als simpel, denn Chelatbildner werden im Körper schnell abgebaut. Ihre Halbwertszeit (die Zeit, bis ihre Wirkung zur Hälfte nachgelassen hat) ist oft nur wenige Stunden:
▪ DMPS: ca. 6–8 Stunden
▪ DMSA: ca. 3–4 Stunden
▪ Alpha-Liponsäure (ALA): ca. 3 Stunden (teils noch kürzer bei bestimmten Formen)
Wird ein Chelatbildner unregelmäßig oder nur einmal täglich eingenommen (z. B. als Infusion), kann es passieren, dass die Konzentration im Blut zwischen den Einnahmen abfällt. In dieser Phase wird Quecksilber, das bereits aus dem Gewebe gelöst wurde, nicht mehr ausreichend gebunden. Es kann frei durch den Körper zirkulieren und sich in besonders empfindlichen Organen wie Gehirn, Nieren oder Leber ablagern. Eine mögliche Folge ist eben genau diese „Umverteilung“, also genau das, was man eigentlich verhindern wollte.
Dr. Joachim Mutter warnt deshalb:
„Die Süßwasseralge Chlorella enthält einige vielversprechende Substanzen, aber bei zu niedriger Dosierung sind auch Entgiftungskrisen beobachtet worden. Ähnliches gilt für Chelatbildner, wenn sie unregelmäßig angewendet werden.“
(Dr. J. Mutter, Die Wurzel Ausgabe 1/2014)
Auch Andrew Cutler, der das bekannte „Cutler-Protokoll“ entwickelt hat, betont die Bedeutung konstanter Blutspiegel und warnt ausdrücklich vor unregelmäßiger oder hochdosierter Anwendung (z. B. als wöchentliche Infusionen), da dies das Risiko der Umverteilung deutlich erhöht.
4.2 Achtung bei Amalgamfüllungen!
Ein großes Risiko besteht, wenn sich im Mund noch Amalgam oder „Rest-Amalgam“ befindet, sei es unter alten Kronen oder Brücken, in Form von Amalgam-Einschlüssen im Kiefer oder in sogenannten „stummen Entzündungsherden“ (NICO’s). Chelatbildner können in solchen Fällen Quecksilber aus diesen Depots mobilisieren, bevor es sicher gebunden und ausgeschieden werden kann.
Dr. Helmut Retzek und andere Experten raten deshalb dringend, vor Beginn einer Chelat-Therapie sicherzustellen, dass alle Quecksilberquellen im Mund fachgerecht entfernt wurden und dass auch entzündliche Zahnherde abgeklärt sind.
5. Wie Schwermetall-Detox richtig funktioniert
Wer Schwermetalle ausleiten möchte, braucht einen Plan und vor allem einen klaren Blick auf den eigenen Körper. Entgiftung ist kein Quick-Fix oder ein Selbstexperiment. Sie ist ein tiefgreifender Eingriff in komplexe Stoffwechselprozesse, und wenn diese Prozesse nicht reibungslos laufen, kann das, was helfen soll, im schlimmsten Fall krank machen.
Bevor man überhaupt an Detox denkt, sollte man sich fragen:
▪ Kenne ich meinen Gesundheitszustand tatsächlich?
▪ Wie steht es um meine Nieren, meine Leber, meinen Darm?
▪ Ist mein Bindegewebe „gereinigt“ genug, um Schwermetalle aus den Zellen aufzunehmen?
▪ Liegt vielleicht eine genetische Besonderheit vor (z. B. GSTM1-Polymorphismen), die mich empfindlicher macht?
Ohne Antworten auf diese Fragen kann Entgiftung nach hinten losgehen. Daher gilt, immer zuerst das Fundament stärken. Dazu gehören eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Aminosäuren, sowie der gezielte Aufbau der Ausscheidungsorgane!
Erst wenn Leber, Nieren, Darm und Lymphe stabil sind, macht eine Ausleitung Sinn. Alles andere ist ein Spiel mit dem Feuer.
5.1 Bindegewebsreinigung und Organsupport – der erste Schritt
Bevor Schwermetalle aus Zellen und Gewebe geholt werden, muss der Körper vorbereitet sein. Der Schlüssel liegt im Bindegewebe. Dieses hat eine enorme Kapazität, Giftstoffe zwischenzuspeichern. Wenn es überlastet ist, gibt es keinen Raum mehr für mobilisierte Schwermetalle und sie bleiben im Blut oder wandern direkt in empfindliche Organe wie Gehirn oder Nieren.
Intrazelluläre Ausleitung darf nur nach erfolgter Bindegewebs-Reinigung stattfinden!
Deshalb lautet die goldene Regel: von innen nach außen arbeiten. Erst die „untergeordneten Ebenen“ reinigen, bevor man tiefer in den Zellkern geht. Konkret bedeutet das:
▪ Lymphe und Darm entlasten und durchlässige Darmschleimhaut (Leaky Gut) beheben
▪ Leber und Galle stärken, damit Phase I–III der Entgiftung funktionieren
▪ Nieren unterstützen, um gelöste Toxine auszuscheiden
▪ Bindegewebe „frei machen“, sodass Zellen wieder Gifte abgeben können
5.2 Das Cutler-Protokoll
Das Cutler-Protokoll wird in der Detox-Szene oft als sichere Methode zur Schwermetallausleitung gehandelt. Es arbeitet mit kleinen, regelmäßig eingenommenen Dosen von Chelatbildnern (DMSA, DMPS, RS-ALA) in festen Zeitabständen.
Theoretisch ist dieser Ansatz sinnvoll, doch auch hier lauern Risiken, denn viele Menschen starten das Protokoll in Eigenregie, ohne vorher ihre Entgiftungsfähigkeit geprüft oder ihre Ausscheidungsorgane gestärkt zu haben. Das kann fatal sein, besonders wenn noch Amalgam im Mund ist oder der Körper bereits geschwächt ist.
Das Protokoll erfordert Disziplin, Zeit und eine gute Kenntnis der eigenen Biochemie. Ohne fachliche Begleitung kann selbst der „sanfte Weg“ zu neurologischen Beschwerden, Rückvergiftungen und schweren Entgiftungskrisen führen.
Buchtipp: „The Mercury Detoxification Manual: A Guide to Mercury Chelation, Rebecca Rust Lee and Andrew Hall Cutler, PhD, PE (2019)
5.3 Geduld
Viele Menschen sind ungeduldig. Sie wollen die Belastung „sofort loswerden“ und greifen zu schnellen Lösungen aus dem Internet. Doch eine nachhaltige und sichere Entgiftung braucht Zeit, oft Monate oder Jahre.
Der Körper muss sich in seinem eigenen Tempo regenerieren. Zu aggressive Ansätze überfordern die Systeme und führen zu den gefürchteten Entgiftungskrisen: Kopfschmerzen, Hautausschläge, extreme Müdigkeit, neurologische Symptome. Diese sind kein Zeichen von „Erfolg“, sondern ein Warnsignal.
Wer ernsthaft entgiften möchte, sollte sich darauf einstellen:
▪ vorher gründliche Diagnostik (Blutwerte, Genetik, Belastungen)
▪ währenddessen kontinuierliche Begleitung durch einen erfahrenen Therapeuten
▪ immer wieder Pausen und Aufbauphasen für die Regeneration
6. Fazit
Würde ich dir Chlorella als Mittel zur Schwermetallausleitung empfehlen? Nein. Nicht, weil ich etwas gegen Chlorella habe, sondern weil ich dich und deinen Gesundheitszustand nicht kenne. Ich denke, dass die Risiken hier die möglichen Vorteile deutlich überwiegen.
Was mich zusätzlich nachdenklich stimmt ist, dass viele Menschen Chlorella irgendwo im Internet kaufen, aus Asien oder von fragwürdigen Anbietern. Sie vertrauen darauf, dass das Produkt „rein“ ist, ohne zu ahnen, dass genau dort oft Rückstände von Schwermetallen oder anderen Schadstoffen nachweisbar sind. Im schlimmsten Fall holt man sich also mit dem „Detox-Mittel“ noch mehr Giftstoffe in den Körper.
Ja, Chlorella kann theoretisch Schadstoffe mobilisieren. Aber das „irgendwie“ reicht nicht. Bei einer echten Quecksilberbelastung ist „irgendwie“ keine Strategie, sondern ein Risiko. Zu groß ist die Gefahr, dass mobilisierte Schwermetalle nicht zuverlässig gebunden werden und sich stattdessen im Nervensystem, der Leber oder den Nieren ablagern.
Dazu kommt, dass kaum jemand den Gesundheitszustand seines Körpers wirklich kennt, bevor er solche „Detox“-Experimente startet. Wer sagt dir, ob deine Leber, Nieren oder der Darm stark genug sind, um mit der Belastung umzugehen? Ob es genetische Besonderheiten gibt, die deine Entgiftungsfähigkeit einschränken? Oder ob im Mund noch versteckte Quecksilberquellen lauern? Ohne diese Antworten ist jede Ausleitung wie Autofahren im Nebel, bei Tempo 200.
Ich halte es für wesentlich sinnvoller, das Geld in andere Dinge zu investieren: In eine hochwertige, nährstoffreiche Ernährung, gute Supplemente, den Aufbau der Ausscheidungsorgane und die Unterstützung durch jemanden, der wirklich Erfahrung mit Entgiftung hat.
Entgiftung ist ein Prozess, es ist ein Weg, der Zeit, Geduld und Wissen erfordert.
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