Du hast alles richtig gemacht: Du ernährst dich gesund, putzt fluoridfrei und nimmst Vitamine. Warum hast du trotzdem Karies?
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Immer wieder erhalte ich Fragen wie: „Ich ernähre mich so gesund, nehme regelmäßig Vitamine, filtere sogar mein Wasser und verzichte weitestgehend auf Zucker und Fast Food, und trotzdem bekomme ich Karies. Warum ist das so?“
Oder von besorgten Eltern: „Mein Kind isst kaum Süßigkeiten, nur Obst, und trotzdem leidet es unter Karies. Wieso?“
Ein weiteres, häufig angesprochenes Thema sind Kreidezähne (MIH) bei Kindern: „Wie kann es sein, dass mein Kind MIH hat, obwohl wir doch so auf seine Ernährung und Zahnpflege achten?“
All diese Fragen haben eines gemeinsam: Sie zeigen, wie komplex Zahngesundheit sein kann. In diesem Blogpost möchte ich genau auf diese Fragen eingehen und die möglichen Ursachen aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachten. Denn Karies, Zahnfleisch- und Zahnschmelzprobleme sind selten das Ergebnis eines einzelnen Fehlers, sie entstehen eher durch das Zusammenspiel vieler Faktoren im Körper. Aspekte wie die Darmgesundheit, das Hormonsystem, der Mineralstoffhaushalt und der gesamte Lebensstil spielen eine wichtige Rolle und werden sehr oft unterschätzt oder garnicht beachtet.
Gemeinsam werden wir einen tieferen Blick darauf werfen, warum trotz bewusster Lebensweise diese Probleme auftreten können und wie ein ganzheitlicher Ansatz helfen kann, die Ursachen zu verstehen und anzugehen.
Karies - Eine der häufigsten Erkrankungen unserer Zeit
Karies gehört zu den am weitesten verbreiteten chronischen Erkrankungen der modernen Welt. Obwohl wir heute Zugang zu modernster Zahnmedizin und Zahnpflegeprodukten haben, bleibt die Kariesrate erschreckend hoch, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Immer mehr Fachleute warnen vor einer drohenden Gesundheitskrise, die durch die zunehmenden Kariesfälle entstehen könnte.
Hast du schon einmal gehört: „Karies ist normal, fast jeder hat es?" Statistisch gesehen mag das stimmen, aber nur, weil etwas weit verbreitet ist, bedeutet das noch lange nicht, dass es „normal“ ist. Unsere Zähne sind dafür gemacht, ein Leben lang zu halten. Trotzdem ist Karies heute so häufig, dass wir es fast als unvermeidbar ansehen.
Karies damals und heute: Was hat sich verändert?
Früher, als die Menschen unverarbeitete, natürliche Nahrungsmittel aßen, waren Zahnkrankheiten wie Karies seltener. Unsere Vorfahren hatten starke, gerade Zähne und nur wenige Probleme mit Karies, obwohl sie keine modernen Zahnpflegeprodukte wie Zahnpasta oder Zahnseide kannten. Aber warum ist Karies heute, trotz unserer fortschrittlichen Zahnpflege, zu einer Epidemie geworden?
Mit der Einführung der modernen westlichen Ernährung (reich an Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln) haben sich sowohl die allgemeine Gesundheit als auch die Zahngesundheit dramatisch verschlechtert. Besonders in den 1950er Jahren, als der Zuckerkonsum drastisch anstieg, wurden Kariesfälle immer häufiger.
„Ich ernähre mich gesund und nehme Vitamine“
Lass uns mal auf diesen Punkt eingehen.
Was bedeutet „gesund“ eigentlich?
Gesunde Ernährung wird von vielen Menschen unterschiedlich definiert. Für einen Veganer könnte „gesund“ bedeuten, auf Fleisch zu verzichten. Jemand, der die Keto-Diät macht, wird „gesund“ als viel Fett und Eiweiß interpretieren. Aber auch bei diesen Ernährungsformen gibt es häufig Fehler, die sich auf die (Zahn)gesundheit auswirken können. Denn auch „gesunde“ Ernährung kann zur Falle werden, wenn sie auf verarbeiteten Produkten basiert.
Viele Veganer greifen beispielsweise zu hochverarbeiteten Ersatzprodukten, die Fleisch imitieren, aber voller Zusatzstoffe und künstlicher Inhaltsstoffe stecken. Ebenso könnte jemand, der Keto, Paleo usw. praktiziert, übermäßig viele ungesunde Fette aus billigen Pflanzenölen oder verarbeiteter Mayonnaise konsumieren, die Entzündungen fördern und dem Körper auf Dauer eher schaden als nützen.
Was bedeutet also wirklich „gesund“? Eine gesunde Ernährung basiert auf echten, unverarbeiteten Lebensmitteln, die der Körper leicht aufnehmen und verwerten kann. Das heißt: keine abgepackten Produkte, keine Nahrungsmittel, die mit Konservierungsstoffen vollgepumpt sind oder Zutatenlisten haben, die so lang sind wie ein Roman, keine Geschmacksverstärker, Farbstoffe und künstliche Zusätze. Einfach nur Lebensmittel, die so natürlich sind wie möglich.
Leichte Verarbeitungsmethoden, die Nährstoffe sogar aufwerten können, sind natürlich erlaubt und oft gesundheitsfördernd. Dazu gehören beispielsweise das Fermentieren, Keimen oder auch schonende Garverfahren. Das heißt nicht, dass du alles roh essen musst, sondern, dass die Lebensmittel möglichst wenig industriell verändert sein sollten. Ausnahmen sind natürlich in Maßen erlaubt.
Und nein, ein Vollkornbrot aus dem Supermarkt ist in 99% der Fälle nicht gesund. Wenn du Wert auf gutes Brot legst, backe es am besten selbst.
Unsere Vorfahren wussten bescheid
Ein tolles Beispiel für die Bedeutung von Ernährung für die Zahngesundheit ist die Arbeit des Zahnarztes Weston A. Price. In den 1930er Jahren bereiste er abgelegene Regionen der Welt, um den Gesundheitszustand verschiedener indigener Völker zu studieren. Price stellte fest, dass Menschen, die sich von unverarbeiteten, nährstoffreichen Lebensmitteln ernährten, kaum Karies und fast perfekte Zahnstrukturen hatten.
Sobald diese Menschen jedoch auf westliche, verarbeitete Lebensmittel umstiegen, begannen sie schnell, unter Karies, Zahnfehlstellungen und anderen gesundheitlichen Problemen zu leiden. Price stellte fest, dass traditionelle Ernährungsweisen reich an fettlöslichen Vitaminen wie A, D, E und K waren - Nährstoffe, die für eine optimale Zahngesundheit entscheidend sind. In der modernen Ernährung fehlen diese jedoch oft.
Es reicht nicht, gesund zu essen und Vitamine zu nehmen – es muss auch ankommen!
Selbst wenn du dich wirklich sehr gesund ernährst, bedeutet das nicht automatisch, dass dein Körper auch alle Nährstoffe richtig aufnimmt. Die moderne Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion haben die Nährstoffdichte vieler Lebensmittel erheblich reduziert. Böden sind ausgelaugt, und viele Früchte und Gemüse enthalten heute weitaus weniger Vitamine und Mineralstoffe als noch vor einigen Jahrzehnten.
Außerdem können Antinährstoffe in pflanzlichen Lebensmitteln die Aufnahme wichtiger Nährstoffe hemmen. Hinzu kommt, dass Stress, Medikamente und moderne Lebensgewohnheiten als „Nährstoffkiller“ fungieren und die Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen weiter beeinträchtigen.
Aber selbst bei der besten Ernährung gibt es ein weiteres wichtiges Thema: Die Darmgesundheit. Wenn der Darm nicht gesund ist, sei es durch chronische Entzündungen, eine unausgeglichene Darmflora oder die Einnahme von Medikamenten, kann der Körper wichtige Nährstoffe nicht richtig aufnehmen. Das bedeutet, dass du zwar vermeintlich „gesund“ isst, dein Körper aber trotzdem nicht genügend Nährstoffe erhält, um deine Zähne zu stärken und vor Karies zu schützen.
"Ich putze mit fluoridfreier Zahnpasta und habe trotzdem Karies"
Jetzt gehen wir auf folgende Frage ein:
„Ich habe meine Zahnpasta zu fluoridfrei gewechselt und jetzt habe ich mehr Karies. Woran liegt das? Soll ich wieder auf fluoridhaltige Produkte zurückgehen?“
Zunächst einmal möchte ich eine wichtige Sache klarstellen: Karies ist kein Fluoridmangel. Punkt. Diese Vorstellung, dass die Abwesenheit von Fluorid auf der Zahnoberfläche der alleinige Grund für Karies ist, ist schlichtweg falsch. Karies entsteht nicht, weil du keine Fluoridzahnpasta mehr benutzt! Wenn du nach dem Umstieg auf fluoridfreie Zahnpasta Karies bekommst, bedeutet das nicht, dass du wieder Fluorid verwenden musst, sondern dass andere Faktoren, die mit deiner allgemeinen Gesundheit zu tun haben, für die Karies verantwortlich sein könnten. Fluorid kann dir vielleicht kurzfristig helfen, Symptome zu unterdrücken, aber es behebt nicht die Ursache, die zu deiner Karies geführt hat.
Was bedeutet es, wenn du nach dem Wechsel zu fluoridfreier Zahnpasta Karies bekommst?
Die meisten Menschen stellen nach dem Umstieg auf fluoridfreie Zahnpasta eine deutlich verbesserte Mundgesundheit fest, und oft beobachten sie auch positive Effekte auf ihre allgemeine Gesundheit. Sie berichten von weniger Zahnfleischentzündungen, weniger empfindlichen Zähnen und einem insgesamt besseren Wohlbefinden. Das ist in meinen Augen keine Überraschung, denn viele fluoridhaltige Zahnpasten enthalten zusätzlich aggressive Chemikalien, Konservierungsstoffe und synthetische Schaumbildner, die das empfindliche Gleichgewicht in der Mundhöhle stören können.
Aber natürlich gibt es auch einige Menschen, die das Gefühl haben, nach dem Wechsel zu fluoridfreien Produkten mehr Karies zu bekommen. Wenn du zu diesen Menschen gehörst, möchte ich dir etwas Wichtiges sagen:
Karies ist kein Zeichen dafür, dass dein Körper Fluorid „vermisst“. Karies ist ein Alarmsignal deines Körpers, dass etwas nicht stimmt. Dein Körper versucht, dir durch das Auftreten von Karies mitzuteilen, dass er Unterstützung braucht. Fluorid kann diesen Alarm nicht beheben. Selbst wenn du wieder auf fluoridhaltige Produkte zurückgreifst, wird die eigentliche Ursache für deine Karies natürlich nicht einfach verschwinden.
Die Zähne von innen stärken
Um langfristig Karies zu verhindern, müssen die Zähne von innen heraus gestärkt werden. Unsere Zähne bestehen hauptsächlich aus Hydroxylapatit. Fluorid kann vielleicht in einem gewissen Maß die äußerste Schicht des Zahns vor Säuren schützen, aber es hat keinen Einfluss auf die tiefere Struktur und Gesundheit des Zahns. Wenn dein Körper nicht ausreichend mit den notwendigen Mineralien versorgt ist, können deine Zähne von innen heraus geschwächt werden, und das führt zu Karies, ganz egal wie viel Fluorid du verwendest.
Ein Mangel an essenziellen Nährstoffen wie Vitamin D, Vitamin K2, Magnesium usw. kann dazu führen, dass der Zahnschmelz und das Dentin nicht stark genug sind, um sich gegen Angriffe von kariesverursachenden Bakterien zu wehren. Dein Körper braucht diese Nährstoffe, um die Mineralien im Zahn zu erneuern und zu erhalten.
Karies ist ein Alarmsignal! Warum willst du es ignorieren?
Karies ist nicht einfach nur ein kosmetisches Problem, das du mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta „beseitigen“ kannst. Es ist ein Symptom für ein tieferliegendes Ungleichgewicht in deinem Körper. Karies ist ein Warnsignal deines Körpers, dass etwas nicht stimmt, sei es ein Nährstoffmangel, ein gestörtes Mikrobiom im Mund oder im Darm, hormonelle Veränderungen oder Stress. Warum würdest du dieses Alarmsignal ignorieren wollen?
Wenn dein Auto ein Warnsignal gibt, dass etwas mit deinem Motor nicht stimmt, würdest du das Signal ja auch nicht einfach ignorieren, indem du das Lämpchen abklebst. Du würdest herausfinden wollen, was passiert, und das Problem an der Wurzel beheben.
Selbst wenn du wieder zu Fluoridprodukten zurückgehst, löst das nicht die zugrunde liegende Ursache, die zu deiner Karies geführt hat. Fluorid kann zwar die Symptome maskieren, aber es wird niemals die tieferliegenden Probleme beheben, die deinen Körper und deine Zahngesundheit beeinträchtigen. Die wahre Lösung liegt darin, deinen Körper ganzheitlich zu unterstützen.
Fluorid: Maximal eine zusätzliche Unterstützung mit Risiken
Fluorid kann bestenfalls als zusätzliche Unterstützung betrachtet werden, aber niemals als alleinige Lösung. Zudem sind die potenziellen Risiken von Fluorid nicht zu unterschätzen.
Ich setze daher auf Hydroxylapatit als eine sicherere und natürliche Alternative zu Fluorid. Hydroxylapatit ist der Hauptbestandteil unserer Zahnstruktur und wird vom Körper erkannt und direkt in die Zahnoberfläche integriert. Anders als Fluorid arbeitet Hydroxylapatit nicht nur oberflächlich, sondern unterstützt die tiefergehende Remineralisierung und kann verloren gegangene Mineralien direkt ersetzen, ohne Nebenwirkungen. Hier gelangst du direkt zu meinem Hydroxylapatit Beitrag.
"Mein Kind hat Kreidezähne oder Karies, obwohl es nur gesundes Essen gibt, was steckt dahinter?"
Hier gehen wir auf folgende Frage ein:
„Mein Kind ernährt sich gesund, es bekommt nie Süßigkeiten, wir achten auf seine Zahnpflege, und trotzdem hat es Kreidezähne (MIH) oder sogar Karies. Warum ist das so?“
Auch für Kinder gilt: Karies und Kreidezähne sind keine Zeichen von „Fluoridmangel“ oder schlechter Hygiene, sondern Ausdruck tieferliegender Ungleichgewichte und möglicher Belastungen, die oft schon vor der Geburt ihren Ursprung haben.
Kreidezähne, auch als Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) bekannt, sind ein zunehmend häufiges Phänomen bei Kindern. Sie zeichnen sich durch weiche, poröse Zahnoberflächen aus, die besonders anfällig für Karies und Abnutzung sind. Der Ursprung solcher Probleme liegt nicht einfach in der Zahnpflege oder Ernährung des Kindes, sondern in der gesamten Gesundheit des Körpers, und oft sogar in der Zeit vor der Geburt.
Der Ursprung liegt weit zurück, sogar vor der Schwangerschaft!
Die Zahngesundheit eines Kindes wird durch viele Faktoren beeinflusst, die oft schon in der frühen Entwicklung beginnen, lange bevor die ersten Zähne sichtbar werden. Der Gesundheitszustand der Eltern, insbesondere der Mutter, spielt eine entscheidende Rolle für die Entwicklung gesunder Zähne. Nährstoffmängel, chronische Erkrankungen, Medikamenteneinnahmen oder viel Kontakt mit Umweltgiften wie Glyphosat oder Bisphenol A können allesamt die Zahnentwicklung des Kindes negativ beeinflussen.
Ein gesundes Umfeld für die Zahnentwicklung beginnt daher schon vor der Schwangerschaft. Die werdende Mutter (und auch der Vater!) sollten sich möglichst optimal auf die Schwangerschaft vorbereiten. Dazu gehört eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung, die Vermeidung von Schadstoffen (so weit wie möglich) und der Aufbau eines starken Immunsystems. Denn sowohl das mütterliche als auch das väterliche Erbgut und die allgemeine Gesundheit wirken sich auf die zukünftige Zahngesundheit des Kindes aus.
Wenn die Mutter bereits vor der Empfängnis auf eine gesunde Ernährung und die richtige Versorgung mit Nährstoffen achtet, schafft sie die besten Voraussetzungen für eine optimale Entwicklung des Kindes, einschließlich gesunder Zähne. Dies bedeutet, dass wichtige Mikronährstoffe wie Vitamin D, Vitamin K2, Kalzium und Magnesium nicht nur während der Schwangerschaft, sondern auch davor ausreichend vorhanden sein sollten. Diese Nährstoffe tragen zur Entwicklung eines stabilen und gesunden Zahnschmelzes bei. (Mit „ausreichend“ meine ich auch keinen Vitamin D Spiegel von 30ng/ml, sondern einen von mind. 70ng/ml!).
Auch der Vater spielt eine wichtige Rolle. Spermienqualität und genetische Faktoren des Vaters haben Einfluss auf die Gesundheit des Kindes. Daher ist es genauso wichtig, dass der Vater vor der Empfängnis auf eine gesunde Lebensweise und optimale Nährstoffversorgung achtet. Ein gut vorbereitetes Elternpaar schafft somit die besten Voraussetzungen für ein gesundes Kind, von den Zähnen bis zum gesamten Immunsystem.
Die Rolle von Umweltfaktoren und Schadstoffen
Neben der Ernährung spielen auch Umweltfaktoren eine große Rolle bei der Zahngesundheit des Kindes. Leider sind wir in unserer modernen Welt täglich zahlreichen Schadstoffen ausgesetzt, die sich auf die Gesundheit auswirken können. Glyphosat (ein weit verbreitetes Pestizid), Bisphenol A (eine Chemikalie in vielen Plastikprodukten) und andere Umweltgifte sind nachweislich schädlich und stehen in Verdacht, die Zahnentwicklung und das Immunsystem negativ zu beeinflussen.
Diese Umweltgifte können die Hormonproduktion beeinflussen und zu einer gestörten Entwicklung der Zähne führen. Besonders während der Schwangerschaft und der frühen Kindheit kann eine Exposition gegenüber solchen Substanzen dauerhafte Schäden anrichten. Deshalb ist es wichtig, soweit möglich, auf schadstofffreie Produkte und eine natürliche Umgebung zu achten.
Karies und Kreidezähne sind ein Alarmsignal
Wenn dein Kind Kreidezähne oder Karies hat, ist das kein Zeichen dafür, dass du versagt hast oder, dass du seine Zahnpflege oder Ernährung vernachlässigt hast. Es ist vielmehr ein Alarmsignal des Körpers, dass etwas in der Balance des Kindes nicht stimmt. Anstatt die Symptome zu überdecken, ist es meiner Meinung nach hilfreicher, die Ursachen zu erforschen und ganzheitliche Unterstützung zu bieten.
Karies und MIH sind sehr komplexe Gesundheitsprobleme, die mehr erfordern als Fluorid oder eine strikte Zahnpflege.
Was kann es noch für Ursachen geben?
Hier habe ich dir einige Faktoren aufgelistet, die sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen einen entscheidenden Einfluss auf die Zahngesundheit haben. Wenn du trotz gesunder Ernährung und guter Zahnpflege immer noch Karies hast, könnten diese Punkte hilfreich sein, um der Ursache auf den Grund zu gehen:
- Darmgesundheit und Mikrobiom
Eine gesunde Darmflora und eine intakte Darmschleimhaut sind die Grundlage für eine optimale Nährstoffaufnahme. Doch viele Menschen wissen wenig über ihren Darmzustand und das Mikrobiom.
- Wie sieht deine Darmgesundheit wirklich aus? Hast du in letzter Zeit unter Verdauungsproblemen gelitten oder wiederkehrende Beschwerden bemerkt?
- Kennst du den Zustand deines Mikrobioms? Hast du schon einmal eine Mikrobiom-Analyse gemacht, um zu sehen, ob es ein Ungleichgewicht in der Bakterienzusammensetzung gibt?
- Hast du häufig mit Blähungen, Durchfall oder Verstopfung zu kämpfen? Diese Anzeichen deuten oft auf ein Ungleichgewicht im Darm hin.
Ein ganzheitlich orientierter Arzt wird dir dazu raten, deine Darmgesundheit näher zu untersuchen, da sie einen enormen Einfluss auf deine gesamte Gesundheit haben kann.
- Hormonelle Einflüsse
Hormone haben einen enormen Einfluss auf viele Prozesse im Körper, einschließlich der Mundgesundheit. Hormonschwankungen können die Speichelzusammensetzung, den pH-Wert im Mund und die Mineralstoffverteilung beeinflussen, was das Kariesrisiko erhöhen kann. Besonders die Schilddrüse spielt hier eine wichtige Rolle.
- Wie sieht dein Hormonhaushalt aus? Sind deine Hormone im Gleichgewicht, oder hast du Symptome wie Stimmungsschwankungen, Zyklusprobleme, Hautprobleme oder starke PMS-Beschwerden?
- Warst du schon einmal in einer hormonellen Stressphase, z.B. in der Pubertät, Schwangerschaft oder in den Wechseljahren? In diesen Zeiten sind die Zähne besonders anfällig für Karies.
- Hast du eine Hormonanalyse machen lassen? Ein umfassender Check gibt Aufschluss darüber, ob dein Hormonhaushalt ausgeglichen ist.
- Lass deine Schilddrüsenwerte überprüfen: Ein Test auf die wichtigsten Schilddrüsenwerte kann dir helfen, zu verstehen, ob deine Schilddrüse optimal arbeitet.
- Mikronährstoffmängel
Ein Mangel an essenziellen Mineralstoffen schwächt die Zahnstruktur von innen heraus und macht die Zähne anfälliger für Karies. Leider ist das gängige "große Blutbild" beim Arzt oft nicht aussagekräftig genug, um tatsächliche Nährstoffmängel zu erkennen.
- Wie ist deine Versorgung mit Mineralstoffen? Hast du dich schon einmal gefragt, ob deine Vitamin- und Mineralstoffspeicher wirklich gefüllt sind?
- Kennst du deine Werte für Vitamin D, Vitamin K2, Magnesium? Diese Nährstoffe und Werte sind entscheidend für die Knochengesundheit und damit auch für die Stabilität deiner Zähne.
- Hast du eine umfassende(!) Mikronährstoffanalyse durchführen lassen? Nur so bekommst du ein wirklich klares Bild über deinen Nährstoffstatus.
Ein ganzheitlicher Arzt wird dir zu einer umfassenden Mikronährstoffanalyse raten, um eventuelle Defizite aufzudecken. Eine gezielte Supplementierung kann dann helfen, die Zähne von innen heraus zu stärken und das Risiko für Karies zu reduzieren.
- Stress und chronische Entzündungen
Stress ist einer der größten "Nährstoffkiller" überhaupt, da er den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen drastisch erhöht und gleichzeitig das Immunsystem schwächt. Chronische Entzündungen im Körper, die oft unbemerkt bleiben, können ebenfalls die Zahngesundheit beeinträchtigen.
- Wie hoch ist dein aktuelles Stresslevel und wie hoch ist dein Cortisolspiegel? Fühlst du dich oft erschöpft oder unter Druck gesetzt?
- Hast du deine Entzündungswerte im Blut überprüfen lassen? Hohe Werte können auf stille Entzündungen hinweisen, die sich negativ auf die Zahngesundheit auswirken.
- Kennst du dein Omega-3 zu Omega-6 Verhältnis? Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist entscheidend für die Entzündungsregulation im Körper.
- Leidest du an Schlafmangel? Schlaf ist essenziell für die Regeneration und die Bekämpfung von Entzündungen.
Stress und Entzündungen belasten den Körper immens und machen auch die Zähne anfälliger. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Stressbewältigung, wie Entspannungsübungen, Meditation oder Achtsamkeitstraining, kann helfen, die innere Balance wiederherzustellen
- Mundtrockenheit
Ein gesunder Speichelfluss ist entscheidend für die Zahngesundheit. Speichel spült Bakterien weg, neutralisiert Säuren im Mund und transportiert Mineralien zu den Zähnen. Mundtrockenheit, die durch verschiedene Faktoren verursacht werden kann, erhöht das Risiko für Karies, da die natürliche Reinigung und Mineralisierung der Zähne beeinträchtigt wird.
- Atmest du oft durch den Mund statt durch die Nase? Mundatmung kann zur Austrocknung der Mundschleimhäute und damit zu Mundtrockenheit führen.
- Nimmst du Medikamente, die Mundtrockenheit verursachen können? Viele Medikamente, wie Antidepressiva oder Blutdrucksenker, können als Nebenwirkung die Speichelproduktion verringern.
- Trinkst du ausreichend Wasser? Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend für die Speichelproduktion.
Ein Arzt, der einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt, wird nach solchen Gewohnheiten und Einflüssen fragen und kann dich beraten, wie du die Speichelproduktion anregen kannst oder was du tun kannst, falls du chronisch durch den Mund atmest.
- Immunsystem
Ein starkes Immunsystem ist für die Zahngesundheit unerlässlich, da es Entzündungen im Mundraum in Schach hält und die Abwehrkräfte gegen Karies verursachende Bakterien stärkt. Ist das Immunsystem geschwächt, steigt das Risiko für Karies und Zahnfleischentzündungen erheblich.
- Wie steht es um dein Immunsystem? Hast du oft Infekte oder fühlst du dich häufig müde und abgeschlagen? Ein schwaches Immunsystem könnte auch deine Zahngesundheit beeinträchtigen.
- Lass dein Immunsystem überprüfen: Ein ganzheitlicher Arzt kann dir helfen, dein Immunsystem zu stärken und mit dir einen Plan entwickeln, um Defizite gezielt anzugehen.
- Checke deine Immunparameter: Blutanalysen können wichtige Immunwerte anzeigen und versteckte Immunschwächen aufdecken. Gerade chronische Infekte oder Entzündungen im Körper belasten das Immunsystem und schwächen die natürliche Barriere gegen Bakterien im Mund.
Eine starke Immunabwehr ist also nicht nur für die allgemeine Gesundheit, sondern auch für eine gesunde Mundflora essenziell.
- Entgiftung
Entgiftungsprozesse spielen eine zentrale Rolle, um Schadstoffe und Gifte aus dem Körper auszuleiten. Funktionieren Leber, Nieren und Lymphsystem nicht optimal, können sich Toxine im Körper ansammeln.
- Wie gut arbeitet deine Entgiftung? Spürst du häufig Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Verdauungsprobleme? Diese Symptome könnten Anzeichen dafür sein, dass dein Körper Schwierigkeiten hat, Gifte auszuleiten.
- Entgiftungsbelastung prüfen: Ein Test auf Schwermetalle oder andere Giftstoffe kann aufschlussreich sein, um eine mögliche Belastung zu erkennen. Auch Leber- und Nierenwerte sind wichtige Parameter, die du mit einem Arzt abklären kannst.
- Unterstütze deine Entgiftungsorgane: Ernährungsumstellungen, unterstützende Nahrungsergänzungsmittel und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr können helfen, die Entgiftungsorgane zu entlasten und deine Gesundheit langfristig zu stabilisieren.
Indem du deine Entgiftungsfähigkeit optimierst, unterstützt du deinen Körper dabei, Giftstoffe effizient loszuwerden und förderst so gleichzeitig deine Zahngesundheit.
- Allgemeine Gesundheit: Liegen andere Grunderkrankungen vor?
Die allgemeine Gesundheit beeinflusst maßgeblich, wie gut dein Körper sich selbst reguliert und Zähne sowie Zahnfleisch schützen kann. Chronische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Allergien und Unverträglichkeiten können die Zahngesundheit beeinträchtigen und müssen in der Anamnese berücksichtigt werden.
- Gibt es Vorerkrankungen? Leidest du an chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Asthma oder einer Autoimmunerkrankung?
- Infektionen und Parasiten checken lassen: Auch unentdeckte Infektionen durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten können das Immunsystem belasten und die Zahngesundheit beeinträchtigen.
- Allergien und Unverträglichkeiten analysieren: Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien können die Aufnahme bestimmter Nährstoffe behindern und das Immunsystem schwächen.
Ein ganzheitlicher Arzt wird in einem Anamnesegespräch auf deine gesamte Gesundheitsgeschichte eingehen und dir mögliche Therapiewege zeigen.
- Alte Zahnbehandlungen und schlecht sitzende Füllungen
Selbst wenn du alles richtig machst, können ältere Zahnbehandlungen oder schlecht sitzende Füllungen und Kronen auch Karies begünstigen. Wenn Füllungen, Versiegelungen oder Kronen nicht optimal passen oder im Laufe der Zeit kleine Spalten und Unebenheiten entstehen, können sich in diesen Bereichen Bakterien ansammeln. Dies erschwert die Reinigung und führt zu schwer erreichbaren Stellen, an denen sich Plaque bildet und Karies entstehen kann.
- Sind alle alten Füllungen und Kronen noch intakt? Es ist sinnvoll, regelmäßig überprüfen zu lassen, ob alle vorhandenen Zahnbehandlungen noch gut sitzen und keine Spalten oder Bruchstellen aufweisen.
- Gibt es schwer zugängliche Stellen im Mund? Schlecht sitzende Zähne, die die Zahnreinigung erschweren können ebenfalls das Kariesrisiko erhöhen.
Eine gründliche Untersuchung des Mundes kann solche versteckten Problemstellen aufdecken!
Was kannst du tun?
Wenn du bisher alles gegeben hast, um deine Zähne gesund zu halten und jetzt feststellst, dass möglicherweise eine oder mehrere der oben genannten Ursachen hinter deinen Zahnproblemen stecken könnten, gibt es einige Schritte, die du unternehmen kannst:
1. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
Suche dir einen ganzheitlich orientierten Zahnarzt, Alternativmediziner oder Therapeuten, der bereit ist, die Ursachen deiner Zahnprobleme im Rahmen eines umfassenden Anamnesegesprächs zu ermitteln und mit dir an einer nachhaltigen Lösung zu arbeiten.
2. Mikronährstoffanalyse durchführen
Lass eine ausführliche Mikronährstoffanalyse machen, um mögliche Defizite in deinem Vitamin- und Mineralstoffhaushalt zu erkennen. Dies ist wesentlich aussagekräftiger als das Standard-Blutbild und zeigt dir, welche Nährstoffe deinem Körper fehlen.
3. Darmgesundheit unterstützen
Finde heraus, ob du einen gesunden Darm hast, und stärke deinen Darm gezielt durch Probiotika, präbiotische Lebensmittel, eine ballaststoffreiche Ernährung usw. Eine gesunde Darmflora ist essenziell für die Nährstoffaufnahme und ein gut funktionierendes Immunsystem.
4. Hormonstatus überprüfen
Besonders wenn du unter hormonellen Schwankungen leidest, solltest du deinen Hormonhaushalt überprüfen lassen. Ein ganzheitlicher Therapeut kann dir helfen, ein hormonelles Ungleichgewicht auszugleichen.
5. Stressreduktion und ausreichend Schlaf
Stressabbau ist ebenso wichtig wie eine gesunde Ernährung. Praktiziere regelmäßig Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen und sorge für ausreichend Schlaf, um deinem Körper die nötige Regeneration zu ermöglichen.
6. Atemtechniken und Mundpflege optimieren
Falls du durch den Mund atmest, übe Nasenatmung und achte auf eine gründliche, aber sanfte Mundpflege. Verwende natürliche Mundpflegeprodukte ohne aggressive Chemikalien, die das Mikrobiom im Mund unterstützen.
7. Immunsystem stärken
Ein gut funktionierendes Immunsystem ist essenziell für die Mundgesundheit. Lass deine Immunwerte testen und arbeite daran, dein Immunsystem durch ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und gezielte Nährstoffunterstützung zu stärken. Besonders bei häufigen Infektionen oder chronischen Erkrankungen ist eine Stärkung des Immunsystems entscheidend.
8. Entgiftung fördern
Unterstütze deinen Körper dabei, sich von Umweltgiften und anderen belastenden Stoffen zu befreien. Eine gezielte Entgiftung kann die Mundgesundheit fördern und das Risiko für Karies senken. Du kannst mit einem Therapeuten prüfen lassen, ob deine Entgiftungsorgane optimal arbeiten und ob eventuell Schadstoffbelastungen wie Schwermetalle vorhanden sind, die ausgeleitet werden sollten.
9. Alte Zahnbehandlungen überprüfen lassen
Lass alte Zahnbehandlungen und Füllungen kontrollieren, da schlecht sitzende oder undichte Füllungen, Kronen oder Brücken versteckte Karies begünstigen können. Ein erfahrener Zahnarzt kann feststellen, ob solche Arbeiten erneuert werden müssen und ob es „Störfaktoren“ gibt, die die Reinigung erschweren oder Bakterienansammlungen begünstigen.
Zum Abschluss
Karies ist kein einfaches Problem und schon gar kein unausweichliches Schicksal. Wenn du die Gesundheit deiner Zähne ganzheitlich betrachtest und die zugrunde liegenden Ursachen angehst, stärkst du nicht nur deinen Mund, sondern deinen gesamten Körper. Höre auf die Signale deines Körpers, finde heraus, was er wirklich braucht, und gehe den Weg zu langfristiger Zahngesundheit Schritt für Schritt. Alles Gute!
Dr. Tudor Tegla
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